Carmignano, die Weinzölle bereiten Sorgen. „Die USA sind einer unserer größten Märkte, und der schwache Dollar hilft uns jetzt nicht.“

Carmignano (Prato), 31. Juli 2025 – Das Neue Die Erhöhung der US-Zölle auf europäischen Wein bereitet dem toskanischen Weinsektor erhebliche Sorgen.
Andrea Rossi , Präsident von Avito (Vereinigung toskanischer DOP- und IGP-Weine), der 24 Schutzkonsortien und über 6.000 Unternehmen vertritt, schlug Alarm. „Die von den USA verhängten Zölle werden erhebliche Auswirkungen auf den Konsum und die Wirtschaft haben. Wir fordern ein Eingreifen der Regierung sowie Werbemaßnahmen und Investitionen in neue Märkte“, so Rossi. Auch die Carmignano- Produzenten, die seit Jahren kontinuierlich in die USA exportieren, sind besorgt.
Giuseppe Rigoli von Tenuta Ambra ist pragmatisch: „Ich bin nicht glücklich über die Zollerhöhung, aber bisher lagen sie bei 10 %, also werden wir sie weiterhin mit unseren Importeuren teilen. Es ist eine Strafmaßnahme.“
Besonders besorgniserregend ist jedoch der globale Kontext. „Das Hauptproblem ist die Konsumkrise, die schon lange vor der Zollerhöhung im Gange war“, betont Rigoli, ein weiterer Carmignano-Produzent. „Die Zölle verschlimmern die ohnehin schon komplexe Situation nur noch. Darüber hinaus ist die Umlenkung der Exporte auf andere Märkte schwierig, da der amerikanische der wichtigste ist.“
Fabrizio Pratesi von Strada dei Vini meint dazu: „Diese Zölle, kombiniert mit den Schwankungen des Dollars, der seit Januar gegenüber dem Euro an Kaufkraft verloren hat, stellen eine Belastung für den gesamten Weinsektor dar und werden leider zu Preissteigerungen beim Endprodukt führen.“
Filippo Contini Bonacossi vom historischen Anwesen Capezzana versucht, nach vorne zu blicken, teilt aber die Sorgen seiner Kollegen. „Die Zölle verschärfen eine ohnehin schon fragile Situation. Auch in Deutschland herrscht Stillstand, aber ich halte es für unerlässlich, neue Auslandsmärkte zu erschließen. Wir konzentrieren uns auf Asien sowie Mittel- und Südamerika.“
Contini Bonacossi kritisiert die getroffene Vereinbarung: „Es ist ein schreckliches und einseitiges Abkommen. Nach großen Zugeständnissen an amerikanische Multis wird die italienische Landwirtschaft nun allein gelassen. Wir werden uns Trumps Wünschen nicht beugen.“ Die toskanische Weinindustrie, deren Wert 1,164 Milliarden Euro beträgt und deren Exporte in die USA 37 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen, sieht sich nun erneut mit den Auswirkungen einer Krise aus Übersee konfrontiert.
Catherine Cappellini
La Nazione